Erste Hilfemaßnahmen in der Krise

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Erste Hilfe im Notfall - was ist zu tun und wie können diese Maßnahmen auf Unternehmen übersetzt werden?

1. Schau nicht weg

2. Unfallstelle absichern

3. Notruf wählen

4. Hol dir Unterstützung

5. Erste-Hilfe-Maßnahmen

Übersetzung für Krisen in Unternehmen

1. Krise erkennen

2. Feststellen der Krisenphase und der möglichen Handlungsspielräume

3. Hilfe holen, um die unmittelbaren Krisenbereiche zu entschärfen

4. Unterstützung holen, um strategische Überlegungen für Maßnahmen zu treffen

5. Maßnahmen setzen

Unternehmenskrisen:

Es werden 4 Phasen einer Krise in der Literatur beschrieben[1]:

1.     Phase: Potenzielle Krise

In dieser Phase befinden sich die Unternehmen noch in einem Normalzustand. Gefährdungen sind möglich, aber noch nicht konkret. Ein Krisenvermeidungsmanagement hat mögliche Risiken im Blick und sorgt dafür, dass strategisch, organisatorisch und finanziell Handlungsspielräume vorhanden sind. In dieser Phase beginnt bereits häufig eine strategische Krise.[2]

2.     Phase: Latente Krise

Meist entstehen hier bereits Krisen, die durch Störungen auf periphere Unternehmensziele Wirkung zeigen1. Die Handlungsspielräume werden sowohl, strategisch, finanziell und organisatorisch kleiner. Man spricht bereits von einer Strategie- und einer beginnenden Erfolgskrise2.

3.     Phase: Akut/beherrschende Krise

In dieser Phase ist ein Krisenbewältigungsmanagement erforderlich1. Die Krise hat das Unternehmen erfasst und die Störungen betreffen nun dominante Unternehmensziele. Die Handlungsspielräume sind vor allem auf der finanziellen Ebene kaum mehr vorhanden. Deshalb spricht man auch von einer Erfolgs- und Liquiditätskrise2. Da heißt hier gilt es primär die finanzielle Handlungsfähigkeit wieder herzustellen, um organisatorische und strategische Veränderungen möglich zu machen. In dieser Phase kann sich bereits entscheiden, ob eine Weiterführung des Unternehmens sinnvoll erscheint, oder bereits der Übergang zur 4. Phase begonnen hat bzw. unausweichlich ist.

4.     Phase: Akut/nicht beherrschende Krise
Die Entscheidungsgefährdung1 hat hier ihren Höhepunkt und der Handlungsspielraum ist nicht mehr vorhanden. Externe Stellen entscheiden hier meist über Systemuntergang oder Systemfortführung (Konkursverfahren) 2.

 

Abhängig von der Phase der Krise, unterscheidet man auch:

Strategische Krise

Eine strategische Krise liegt vor, wenn z.B. Unternehmen Ihre Kund*innen am Markt nicht mehr erreichen, wenn der Absatz einbricht oder technische und rechtliche Rahmenbedingungen verändert haben und sich die Unternehmen nicht darauf eingestellt haben. Die Unternehmen sind aufgrund von geänderten Vorzeichen oder aufgrund von falschen Entscheidungen vom erfolgreichen Weg abgekommen.

Organisatorische Krise

Diese Krise hängt oft mit einer strategischen Krise zusammen. Besonders, wenn es um Mitarbeiter*innen oder Ressourcen geht. Aber auch die Unternehmensinternen Prozesse können sich in einer Krise befinden (weil z.B. wichtige Umstrukturierungen aufgrund deiner traditionellen strategischen Ausrichtung, nicht erfolgt sind – klassisches Beispiel in der heutigen Zeit ist die Digitalisierung, sowohl in Produktionsprozessen und aber vor allem im Bereich der Kommunikationsprozesse.

Finanzielle Krise

Finanzielle Engpässe können immer wieder entstehen, hängen aber auch häufig mit oben genannten Krisen zusammen. Die finanzielle Krise bedeutet oft bereits eingeschränkte Handlungsfähigkeit und muss vor allen anderen Krisenherden gelöst werden, nicht aber ohne strategische Zielsetzungen und das System der Organisation außer Acht zu lassen.

 Der Weg aus der Krise

Als Unternehmensberaterin und EPU, die selbst von der Coronakrise betroffen ist, empfehle ich, sich einmal einen Überblick zu verschaffen und festzustellen, in welchem Unternehmensbereich, können dominante Krisenherde festgestellt werden und diese zu definieren. Danach erfolgt eine Priorisierung: Was ist zu tun, um die Gefährdung zu verringern? Es macht dann meist Sinn, sich Hilfe zu holen, von jenen, die die akute Krise lösen können und danach Unterstützung zu holen. Diese Unterstützung hilft, um den Blick nach vorne zu richten und strategisch und organisatorisch das Unternehmen so aufzustellen, dass es gut durch die Krise kommt und sich auch zukunftsfit macht. Es gibt Instrumente, mit deren Hilfe sicherlich auch allein, neue Ausrichtungen gefunden werden. Kleine Business-Coaching Einheiten können auch schon hilfreich sein, um sich wieder auf den Weg in Richtung Erfolg zu machen. Step by step:

  1. Hinschauen

  2. Unfallstelle absichern (akute Krisenbereiche)

  3. Notruf wählen (die Erste Hilfe Expert*innen kontaktieren)

  4. Unterstützung anfordern (das könnten Business Coaches, Unternehmensberater*innen oder auch Freund*innen, sowie Mentor*innen sein).

  5. Maßnahmen zur Krisenbewältigung planen, um den eigenen Handlungsspielraum wieder zu erhöhen und auszuweiten.

 Wenn Sie dabei Unterstützung brauchen, kontaktieren Sie mich 😊. Autorin: Claudia Glawischnig: info@cg-glawischnig.at

Literaturhinweise: [1]  Entstehung von Unternehmenskrisen: Eine evolutionstheoretische,  Erklärung Nils Schulenburg, 2008 Gabler Edition Wissenschaft, [2] Christina Welsch: Organisationelle Trägheit und ihre Wirkung auf die strategische Früherkennung von Unternehmenskrisen, Wiesbaden 2010, S. 22 in Anlehnung an Krystek (2002). S.95